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Aktuelles

Deutschland wirbt um ausländische Fachkräfte, aber unterstützt es die Hochqualifizierten auch ausreichend bei der Stellensuche und bei ihrer Ankunft in Deutschland? Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat die OECD seit August 2022 den Werdegang von 30.000 hochqualifizierten Personen verfolgt, die als Arbeitsmigrant*innen nach Deutschland kommen möchten.

Am 31. Januar 2024 stellte OECD-Migrationsexperte Thomas Liebig die Ergebnisse aus der dritten Welle dieser bisher einmaligen Untersuchung vor, ein Jahr nach der Erstbefragung. Sie zeigen, welche Erfahrungen nach Deutschland Gezogene und im Ausland lebende Fachkräfte mit dem deutschen Migrationssystem gemacht haben: Wer hat sein Migrationsvorhaben erfolgreich weiterverfolgt, wer hat es aus welchen Gründen abgebrochen? Wie hat sich das Deutschlandbild verändert und wie wird die Willkommenskultur vor dem Hintergrund der sich verändernden politischen Gesamtlage wahrgenommen? Welches Arbeitskräftepotenzial steckt in den Familienangehörigen?

Wichtige Erkenntnisse sind:

  • Die Motivation, nach Deutschland zu kommen, ist nach wie vor hoch. Deutschland bleibt ein attraktives Zielland für viele hochqualifizierte Personen im Ausland. Weniger als 5% der Interessenten haben es innerhalb eines Jahres nach Deutschland geschafft.
  • Vor allem diejenigen, die Netzwerke haben und gute Deutschkenntnisse schaffen es.
  • Beschwerden vor allem über lange Visawartefristen – insbesondere in einigen Ursprungsländern.
  • Deutschlandbild bleibt stark positiv in den Ursprungsländern, aber etwas Abkühlung bei denjenigen, die es geschafft haben.
  • 2 von 3 haben bereits Diskriminierung/Rassismus erfahren – vor allem auf dem Wohnungsmarkt, in Geschäften und Restaurants, und auf der Strasse.
  • Die Partner*innen der in Deutschland ansässigen Teilnehmenden sind häufig gut qualifiziert und bringen wichtiges Potenzial mit.
  • Ein erheblicher Teil lässt die Familie zunächst zurück.
  • Familiennachzug erhöht die Bleibeabsicht.

Schlussfolgerungen für mögliche Politikansätze:

  • Mehr und spezialisiertes Personal für die Visastellen im Ausland und bei den Ausländerbehörden – sowie mehr Digitalisierung der Prozesse.
  • Förderung der deutschen Sprache im Ausland ausbauen.
  • Diskriminierung und Rassismus umfassend angehen.
  • Einreise im Familienverbund fördern und Potenzial der Partner*innen stärker nutzen.