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Aktuelles

Im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) wurden im Frühsommer 2022 erstmals vertriebene Frauen aus der Ukraine vom Österreichischen Institut für Familienforschung der Universität Wien zu ihrer Lebenssituation sowie ihren Zukunftsplänen in Österreich befragt. Im Zuge einer Folgeerhebung liegen nun im Sommer 2023 weitere, aktuelle Ergebnisse zur Situation ukrainischer Frauen in Österreich vor.

Die soziodemografischen Merkmale der aus der Ukraine vertriebenen Frauen sind den Lebenswelten der Österreicherinnen sehr ähnlich. Die hohen Bildungsabschlüsse sowie die hohe Erwerbspartizipation der Frauen deuten auf eine ausgeprägte Selbstselektion beim Verlassen des Landes bzw. bei der Migration nach Österreich hin. Damit unterscheiden sich diese Vertriebenen sozioökonomisch und kulturell gänzlich von früheren Fluchtbewegungen, wodurch sich andere Anforderungen an die Integrationspolitik ergeben.

Viele Bereiche, wie Sprachkenntnisse, Arbeitsmarktintegration, Wohnsituation und das allgemeine Wohlbefinden haben sich für die vertriebenen Frauen seit dem Frühjahr 2022 teils deutlich verbessert. Dennoch sind mangelnde Sprachkenntnisse, langwierige improvisierte Wohnverhältnisse und praktische Probleme beim Einstieg in den Arbeitsmarkt, z.B. mangelnder Vereinbarkeit von Familie und Erwerb oder Zurückhaltung von potenziellen Arbeitgeber/innen wegen des befristeten Aufenthaltsrechts, für die Integration der aus der Ukraine Vertriebenen hinderlich und können zu unfreiwilligen Rückwanderungen führen. Daher sind in diesen Bereichen gezielte Maßnahmen notwendig, die auch die Transnationalität der Ukraine-Vertriebenen berücksichtigen.

Möglichst rasch und zielgerichtet sollte das Fachkräftepotenzial unter den vertriebenen Frauen, speziell im Gesundheitsbereich und Bildungswesen, dahingehend unterstützt werden, dass durch gezielte Sprachförderung sowie möglichst vereinfachte Nostrifizierungsprozesse eine rascher Arbeitsmarktintegration in den Infrastrukturrelevanten Berufsbereichen stattfinden kann.

Download der Studie: Ukraine-Vertriebene in Österreich ein Jahr nach Kriegsbeginn