• berufsanerkennung.at
  • enic-naric-austria
  • migration.gv.at - Leben und Arbeiten in Österreich
  • migrantInnen.at

Aktuelles

Mithilfe von Big Data und Machine Learning haben Wissenschaftler der ETH Zürich untersucht, ob es auf Online-Stellenbörsen zu Diskriminierung kommt. Sie zeigen, dass die Benachteiligung von ausländischen Bewerbenden unter anderem von der Tageszeit beeinflusst wird. Und dass sowohl Männer als auch Frauen diskriminiert werden.

Die Forscher analysierten während rund zehn Monaten, welche Kandidatinnen und Kandidaten die Rekrutierenden kennenlernen wollten und wie sie ihre Auswahl trafen. So konnten sie abschätzen, wie die Herkunft oder das Geschlecht die Wahrscheinlichkeit beeinflussen, kontaktiert zu werden.

Es zeigte sich, dass ausländische Kandidatinnen und Kandidaten im Durchschnitt 6,5 Prozent weniger häufig kontaktiert wurden als Schweizer mit ansonsten identischen Charakteristika. Diese Benachteiligung war besonders ausgeprägt bei Migrantinnen und Migranten aus dem Balkan, aus Afrika, dem Nahen Osten und Asien, die im Alltag oft mit Vorurteilen zu kämpfen haben. Das Forscherteam konnte außerdem nachweisen, dass die ausländische Herkunft gegen Mittag und Abend einen stärkeren negativen Einfluss hat – dann, wenn die Rekrutierenden die Lebensläufe schneller durchgehen. Derselbe Mensch trifft je nach Tageszeit also andere Entscheidungen. «Dieses Resultat spricht dafür, dass auch unbewusste Mechanismen – etwa Stereotypen in Bezug auf Minderheiten – zu Diskriminierung beitragen», sagt Co-Autor Dominik Hangartner. Diese unbewussten Mechanismen spielten insbesondere dann eine Rolle, wenn wir müde seien oder Feierabend machen wollten.

Weitere Informationen mit Link zur Studie (Hangartner D, Kopp D, Siegenthaler M: Monitoring hiring discrimination through online recruitment platforms. Nature, 20 January 2021)