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Aktuelles

Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) hat in einer Studie die aktuellen Auswirkungen am österreichischen Arbeitsmarkt erhoben.

Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie haben dramatische Folgen für den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit stieg innerhalb von zwei Wochen um knapp 200.000 auf ein Rekordniveau von 563.000 Personen Ende März, und parallel dazu sank im März – erstmals seit Februar 2010 – im Vergleich zum Vorjahresmonat die unselbständige Beschäftigung um 186.974 Beschäftigungsverhältnisse auf 3,589.401 (–5,0%). Betroffen vom Beschäftigungsrückgang sind – mit erheblichen Unterschieden – alle Bundesländer und die meisten Wirtschaftsbereiche, insbesondere die Dienstleistungen, aber auch Teilbereiche der Sachgütererzeugung bis hin zum Bauwesen, Männer stärker als Frauen, jüngere Altersgruppen und ausländische Arbeitskräfte stärker als inländische Arbeitskräfte.

Ausländische Staatsangehörige (-82.318 bzw. -10.5%) sind deutlich stärker betroffen als österreichische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger (-99.457 bzw. -3,4%), was auf den hohen Anteil an ausländischen Beschäftigten in den am stärksten betroffenen Branchen zurückzuführen ist und dass viele PendlerInnen mit Wohnsitz im Ausland aufgrund der Mobilitätsbeschränkungen nicht mehr zum Arbeitsplatz gelangen konnten. Die Gruppe der ausländischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz außerhalb Österreichs verzeichnete im März 2020 mit einem Beschäftigungsstand von 92.938 Beschäftigungsverhältnissen ein Minus von -16.290 (-14,9%) gegenüber März 2019.

Der massive Beschäftigungsrückgang und Arbeitslosigkeitsanstieg lässt die Arbeitslosenquote im März 2020 auf 12,3% steigen. Das ist der höchste März-Wert seit Beginn der 1950er-Jahre und wird nur übertroffen von der Winterarbeitslosigkeit 1953 und 1954 (Jänner 1953: 13,7%, Februar 1953: 13,4%, Jänner 1954: 14,1%, Februar 1954: 14,4%). Die Quote würde etwas höher ausfallen, wenn nicht ein Teil des Beschäftigungsverlustes Arbeitskräfte mit Wohnsitz im Ausland treffen würde. Diese Personen, scheinen im Fall eines Arbeitsplatzverlustes nicht in der AMS Arbeitslosigkeitsstatistik auf, sofern diese einen bestehenden Arbeitslosengeldanspruch im EU-Ausland geltend machen. 2019 waren immerhin über 116.000 Personen mit einem Wohnsitz im Ausland in Österreich unselbständig beschäftigt (März 2020: –16.597 oder –14,5%).

Weitere Informationen und Download der Studie.