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Aktuelles

Die Mitte Juni 2019 veröffentlichte Studie, durchgeführt von SORA im Auftrag der Arbeiterkammer Wien, fokussiert auf das Erleben von Diskriminierung und Ungleichbehandlung in Österreich. Ziel ist es, ein besseres Verständnis über das Ausmaß und die Hintergründe von Diskriminierungserfahrungen in den Lebensbereichen Arbeit, Wohnen, Gesundheit und Bildung zu gewinnen. Die repräsentative Telefonbefragung von 2.317 in Österreich lebenden Personen zwischen 14 und 65 Jahren soll die Datenlage zu Diskriminierungserfahrungen verbessern und den bislang lückenhaften Forschungsstand zum Thema ergänzen.

Fast die Hälfte (44 %) aller Befragten gibt an, sich in den Jahren 2016 bis 2018 zumindest einmal in einem der vier abgefragten Lebensbereiche  schlechter behandelt bzw. diskriminiert gefühlt zu haben.

Personen mit Migrationshintergrund oder einer muslimischen Religionszugehörigkeit erleben doppelt so häufig (62% bzw. 78%) eine Schlechterbehandlung in ihrem Alltag als Personen ohne Migrationshintergrund (37%) oder mit einer christlichen Religionszugehörigkeit (39%). Besonders gefährdet sind Migranten/-innen, deren ausländische Herkunft aufgrund einer nicht-weißen Hautfarbe oder eines Akzents für andere schneller erkennbar ist (74%). Im Unterschied zu anderen Gruppen führen die meisten der befragten Migranten/-innen ihre Diskriminierung auch tatsächlich auf ihre Herkunft oder Religion zurück, vermuten also Rassismus als Ursache für die Schlechterbehandlung. Besonders gefährdet sind Zuwanderer der ersten Generation (73%) sowie Migranten/-innen aus dem ehemaligen Jugoslawien (83%), der Türkei (78%) oder Ländern außerhalb Europas (81%).

21% der Befragten geben an, in den letzten drei Jahren eine Schlechterstellung in ihrer Arbeit oder bei der Arbeitssuche erlebt zu haben. Muslime (33%), körperlich Beeinträchtigte (30%), Befragte mit Migrationshintergrund (28%) und Personen, die sich weiter unten in der Gesellschaft sehen (27%), werden im Arbeitsbereich häufiger benachteiligt.

Im Bildungsbereich erleben 10% der Befragten eine Schlechterstellung. Häufiger von einer Diskriminierung betroffen sind ganz junge Befragte unter 16 (81%), Personen mit (zuschreibbarem) Migrationshintergrund (19%), Muslime (20%) sowie Homosexuelle (22%).

Angesichts der Ergebnisse werden Verbesserungsvorschläge und mögliche Maßnahmen genannt, um die Situation für von Diskriminierung Betroffene zu verbessern bzw. präventiv gegen eine Ungleich- und Schlechterbehandlung bestimmter Bevölkerungsgruppen vorzugehen.

  • Bewusstsein über Diskriminierung in der Bevölkerung stärken
  • Wissen über rechtliche Grundlagen des Diskriminierungsschutzes fördern
  • Bewusstsein und Wissen von Menschen in Macht- und Führungspositionen
  • stärken
  • Bekanntheit von Anlauf- und Beratungsstellen erhöhen
  • Handlungsspielraum von Anlauf- und Beratungsstellen erweitern
  • Diskriminierungsschutz ausweiten
  • Soziale Herkunft als Diskriminierungsmerkmal definieren

Download der Studie!